Dr. Mazher Mohammed von der Deakin University (Australien), der sich bereits intensivst mit dem 3D-Druck von Prothesen und Implantaten beschäftigt hat und dafür ausgezeichnet wurde, stellt nun mit Dr. Clara Álvarez und seinem Team in Zusammenarbeit mit Plan International ein weiteres innovatives Projekt vor: Einen Solar-3D-Drucker, der Wasserleitungen aus Plastikmüll drucken kann.
Solar-3D-Drucker
Verständlicherweise braucht ein Solar-3D-Drucker Sonnenenergie und bei ständigem Gebrauch reichlich Sonne. Zumindest aber ließe sich so das Gerät in sonnenreichen Entwicklungsländern einsetzen, ohne dafür Strom zu benötigen. Die Batterie des Druckers könne auch Energie speichern.
Filament aus Plastikmüll
Da in ärmeren Regionen häufig übermäßiger Plastikmüll zum Problem wird, haben die Forscher Plastikflaschen und Co zu Granulaten, dann zu Pelletts und daraufhin zu richtigen Filamentsträngen verarbeitet, die der Solar-3D-Drucker problemlos als Material nutzen kann. Mit dieser Methode kann der Kunststoffabfall sinnvoll upgecycelt und beide Resourcen, Energie und Material kostenlos bezogen werden.
Upcycling und Upgrading der Hygienestandarts
Gedruckt werden soll aber nicht irgendwas, sondern auch hierzu hat sich das Forscherteam Gedanken gemacht: Es sollen Werkzeuge aber auch saubere Wasserleitungen gedruckt beziehungsweise repariert werden. Somit würde also nicht nur Plastikmüll verarbeitet werden, vielmehr könnten auch die Hygienestandarts verbessert werden.
Crowdfounding und erste Einsätze
Bis vor kurzem wurde für das „3D Wash“ Projekt noch das nötige Budget über eine Crowdfounding-Kampagne gesammelt, um die innovative Upcycle-Idee auch wirklich umsetzen zu können. Seit dem 2. Mai 2017 ist fix, dass das Projekt umgesetzt wird, denn es wurden bereits ein wenig mehr als das angesetzte Mindestbudget von 30.000 australischen Dollar von insgesamt 133 Unterstützern gesammelt.
Gestartet wird zunächst auf den Salomon Inseln, denn dort ist die Umweltverschmutzung besonders hoch. Die Straßen seien voll von Plastikmüll, der ins Meer gelange und das marine Leben töte.
Falls das Forschungsprojekt bis dahin noch weitere 40.000 australische Dollar über die Crowdfounding Kampagne erhält, könne das Projekt erweitert werden. Dann wären die finanziellen Mittel da, um 3D Wash auszubauen und um beispielsweise vor Ort alle möglichen Materialien ausfindig zu machen, die der Drucker verarbeiten kann.