Materialise revolutioniert mit seinen 3D-gedruckten Prothesen die Schulterchirurgie, denn die maßgeschniederten Implantate aus Titan ermöglichen komplexe Primär- und Revisionseingriffe.
Vorteile für Arzt und Patient
Der Einsatz der passgenauen Titanprothesen ermöglicht dem Arzt eine verbesserte Planung und Visualisierung und erleichtert die Vorbereitung des Eingriffs. Außerdem können die Implantate für eine schnellere Genesung sorgen, denn sie helfen die Anatomie, Stabilität und Beweglichkeit der Patienten wiederherzustellen.
Patientenspezifische Gelenke aus dem 3D-Drucker
Aufgrund der hohen Komplexität und sehr feinen Knochenstrukturen sind Standard-Prothesen in anspruchsvollen Primär- und Revisionseingriffen an der Schulter schwierig einzusetzen. Viele Mediziner behandeln daher möglichst lange konservativ, was einen späteren Eingriff zusätzlich erschwert. Patientenspezifische Gelenke aus dem 3D-Drucker können dagegen ganz individuell an die individuellen Gegebenheiten und geringen Auflageflächen angepasst werden. Martin Herzmann, Sales Manager bei Materialise:
„Materialise bietet mit der Individualprothetik Glenius eine Komplettlösung für die Schulterchirurgie. Wir unterstützen Ärzte im gesamten Prozess der Daten-Aufbereitung, OP-Planung und Implantatpositionierung bis hin zur post-operativen Qualitätskontrolle. Aus CT-Aufnahmen lassen sich Simulationen und maßstabsgetreue Modelle erstellen, anhand derer unsere biomedizinischen Ingenieure ein individuelles Implantat entwerfen. In enger Zusammenarbeit mit dem Operateur werden dafür anatomische Besonderheiten, das Implantat-Design und die Operationstechnik abgestimmt.“
Nach Freigabe des Implantat-Designs durch den Operateur wird das passgenaue Glenoid-Implantat im 3D-Druckverfahren aus Titan hergestellt, das kompatibel zu führenden Herstellern der Schaft-Komponente ist. Zudem produziert Materialise patientenspezifische Positionierungsschablonen aus sterilisierbarem Kunststoff, um das Implantat der Planung entsprechend winkel- und milimetergenau einsetzen zu können.
Die ersten Erfolge
Mehr als 20 Kliniken haben die 3D-gefertigten Prothesen bereits erfolgreich eingesetzt. Auch PD Dr. med. Atesch Ateschrang, Sektionssleiter für Sporttraumatologie und arthroskopische Chirurgie der BG Klinik Tübingen, sieht das enorme Potenzial bei patientenspezifischen Prothesen:
„Die individuellen Implantate mit der dazugehörigen präoperativen Vorbereitung bieten uns die Möglichkeit, komplexe Eingriffe vorab zu planen und so unsere Patienten präziser und erfolgreicher zu behandeln. Da das Implantat bis ins kleinste Detail an das Knochengerüst angepasst werden kann, ergibt sich ein verbessertes operatives Ergebnis und eine beschleunigte Rehabilitation der Patienten. Unsere bisherige Erfahrung ist auch im 6-monatigen Follow-up der Patienten sehr erfolgsversprechend.“
Prognose für 3D-Druck
In der Medizintechnik spielen patientenspezifische Lösungen eine immer wichtigere Rolle. Hier leistet der 3D-Druck einen zentralen Beitrag zur individualisierten Patientenversorgung. Aktuelle Prognosen des Makrtforschungsinstitutes „Markets and Markets“ erwarten einen Umsatzzuwachs von 28 Prozent bis zum Jahr 2022. Der Markt für Endoprothesen wie im Bereich Schulter entwickelt sich dabei besonders stark. Die rasant steigende Bedeutung von 3D-Druck in der Medizin spiegelt sich auch in der Anzahl der Publikationen wider: Während 2009 auf PubMed (führendes Portal für medizinische Publikationen zu biomedizinischen Themen) lediglich 51 Veröffentlichungen zu 3D-Druck gelistet waren, wurden in 2016 insgesamt 1.016 Publikationen zum Thema aufgeführt.
Quelle: Materialise