Das neue Forschungslabor Design Computation Lab (DCL) der Bartlett School of Architecture, University College London hat einen Designerstuhl gefertigt, der in einer durchgehenden Linie von einem Roboter 3D-gedruckt wurde.
Das Entwicklerteam
Das Team da Labs entwickelt Methoden für den Gebrauch von computerbasierten Technologien für architektonisches Design, Herstellung und Zusammenbau. Daraus ergaben sich bereits mehrere spannende Projekte, unter anderem ein einzigartiger blauer Stuhl aus dem 3D-Drucker, genauer gesagt aus einem Roboterarm. Entwickelt wurde der sogenannte Voxelchair V 1.0 von Manuel Jiménez García und Gilles Retsin in Zusammenarbeit mit Nagami.Design und Vicente Soler für die Ausstellung „Imprimer Le Monde“ im Centre Pompidou in Paris.
Der Voxelchair
Den Namen erhielt der webartige Stuhl aufgrund der voxelbasierten Software, die es ermöglicht nicht nur Oberflächen, sondern auch das Innenleben architektonischer Objekte zu designen.
Mit der Software und der Technologie von Nagami.Design kann eine durchgehende extrudierten Linie anstelle des herkömmlichen Schichtbaus gedruckt werden.
Diese Linie aus transparentem mit Cyan-Partikel angereichertem, geschmolzenem, biologisch abbaubarem PLA wird von einem Roboterarm in die Luft aufgetragen, das Material erstarrt dabei innerhalb kürzester Zeit und bleibt an dem Punkt in der Luft stehen, wo es platziert wurde.
Beim Voxelchair handelt es sich hierbei um eine 2,36 Kilometer lange, ununterbrochene 3D-gedruckte Linie, die den Stuhl ausmacht.
Die Software
Mit der innovativen Software können Designer besser in den Fertigungsprozess eingreifen, denn bei herkömmlichen 3D-Druckmodellen werden die Objekte digital in Schichten aufgeteilt und die Druckwege bereits festgelegt, mit der DCL-Software kann man die Druckwege selbst bestimmen.
Der Extruder
Auch der Extruder des Roboterarms wurde speziell für dieses Projekt entwickelt, der anstelle von Filament mit Plastikpellets druckt, die direkt beim Druckvorgang zum Schmelzen gebracht werden. Laut der Designer des Voxelchair ermögliche diese Technologie 3D-Druck auf Industrieniveau und noch dazu spare man an Kosten.
Quelle: Design Computation Lab, Nagami.Design