Wichtigste Konferenz zu technischen Farbwissenschaften kommt erstmals nach Europa. Treten an, um dem 3D-Druck Farbe zu verleihen: Dr. Philipp Urban (Mitte) und seine Mitarbeiter Alan Brunton Ph.D. (links) und Can Ates Arikan (Foto: Fraunhofer IGD)
Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt erforschen den 3D-Farbdruck. Während 3D-Drucker Objektformen sehr gut nachbilden können, sehen die Wissenschaftler in puncto Farbe noch Entwicklungsbedarf. Internationale Kooperationen sollen die Forschungsarbeit voranbringen. Die Wissenschaftler des Bereichs 3D-Druck-Technologie am Fraunhofer IGD sind überzeugt, dass dem 3D-Farbdruck die Zukunft gehört.
Obwohl der 3D-Druck seit rund 30 Jahren bekannt und etabliert ist, seien die Möglichkeiten noch begrenzt. Beispielsweise gleiche eine Kopie einer römischen Vase nur annähernd ihrem Original. Das liegt nach Ansicht von Dr. Philipp Urban, Leiter des Forscherteams, an der Farbe und den spezifischen Farbeigenschaften der Objekte. „Die Form eines Objekts können hochwertige 3D-Drucker bereits sehr gut aus Kunststoffen nachbilden. Bei der Farbe stößt man jedoch schnell an Grenzen“, so Urban.
In der Druckindustrie ist der Grund hierfür unter dem Stichwort Metamerie ein altbekanntes Thema: Aufgrund der optischen Eigenschaften der verwendeten Materialien verändert die Farbe eines Objekts sich unter verschiedenen Lichttypen und Lichteinfallwinkeln deutlich. In diesem Kontext soll den Forschern mit der Entwicklung der Software Cuttlefish bereits ein nach eigenen Angaben spektakulärer Durchbruch beim 3D-Farbdruck gelungen sein.
Bei seiner Arbeit setzt das Fraunhofer-Team auf die Zusammenarbeit mit internationalen Forschern. Diese Kooperation bringt nun erstmals die weltweit wichtigste Konferenz der technischen Farbwissenschaften, die IS&T Color and Imaging Conference nach Europa: Vom 19. bis zum 23. Oktober 2015 sind führende Wissenschaftler sowie Vertreter der in diesem Feld aktiven Industrieunternehmen in Darmstadt vertreten. Eine Keynote hält Scott White, der Kopf hinter den aktuellen 3D-Druck-Entwicklungen bei HP.