Die Wiederverwendung von schon vorhandenen Kenntnissen ist ein unentbehrlicher Teil für die Umsetzung neuer Ideen. Im Kreativbereich ist das Einbringen von bereits existierenden Ideen ein übliches Vorgehen, besser bekannt unter der Bezeichnung „Remixing„. Die Forscher Christoph Flath, Marco Wirth und Frederic Thiesse von der Universität Würzburg und Sascha Friesike von der VU Amsterdam haben das Remixing auf der 3D-Druckmodell-Plattform „Thingiverse“ einmal genauer unter die Lupe genommen.
Die Studie
Mit dem Aufkommen von öffentlichen Internet-Plattformen in den vergangenen Jahren hielt das Remixing, nach und neben Beeinflussung des Musik- und Kunstbereichs, auch Einzug in den Bereich des digitalen Designs. Plattformen für 3D-Modelle, wie beispielsweise Thingiverse, spiegeln diesen neuen Trend wider, doch gibt es bisher wenig Informationen über den Prozess des Remixing und dessen kontextuelle Faktoren.
Deshalb machte sich das Forscherteam daran, die Daten und Modelle der Thingiverse-Nutzer der vergangenen sechs Jahre empirisch zu analysieren. Dabei wurden vier Untersuchungsschwerpunkte festgelegt:
- Die Bedeutung der Remixes in Design-Communities
- Die unterschiedlichen Muster der Remixing-Prozesse
- Die Features der Plattform für Remixing-Prozesse
- Die Profile der Remixing-Nutzer
Die Resultate
Aus der Studie ging hervor, dass ein Modell öfter geremixt wird, je mehr es mit Tags (von 0 bis 129) versehen wurde, es eine „Remix-Kette“ mit sich zieht, also ob es bereits einige Male neu geremixt wurde oder nicht, und es spielt eine Rolle, von welcher Quelle, sprich von welchem Maker, das Modell ursprünglich kommt. Darüber hinaus beeinflussen die Anzahl der Views, Likes oder Downloads, ob ein Modell interessant für das Remixing ist.
Der Prozess des Remixing
Wie nun tatsächlich ein Modell in der Regel geremixt wird, welche unterschiedlichen Muster dabei deutlich werden, wie sehr die Plattform Thingiverse für das Remixing prädestiniert ist und wie ein Profil eines Remixers aussieht, kann in der ausführlichen Studienbeschreibung unter dem Titel Copy, transform, combine: exploring the remix as a form of innovation im Journal of Information Technology online nachgelesen werden.