Heute sind wir im Diamantenfieber! In diesem Artikel geht es ausschließlich um den kostbaren Kristall: Wir berichten von einem Konzern, der echte, das heißt synthetische, Diamanten druckt, stellen Euch ein Tutorial für das 3D-Modellieren von Diamanten vor und zeigen Euch ein paar ausgewählte 3D-Modelle zum Selberdrucken.
Grundsätzliches über Diamanten
Nicht umsonst heißt es „Diamonds are forever“, denn Diamant gehört zu den härtesten Materialien überhaupt. Generell weißt die Kohlenstoffmodifikation viele einzigartige Eigenschaften auf: Diamant hat einen hohen Schmelz- und Siedepunkt, ist ein ausgezeichneter Wärmeleiter sowie ein elektrischer Isolator. Deshalb können auch Werkzeuge aus Diamant, wie Bohrer, Sägen oder Messer, aufgrund der Härte des Rohstoffs haltbarer sein als welche aus herkömmlichen Materialien. Und: Es gibt Diamant-Hotends!
Neben dem natürlichen Vorkommen des Diamanten wird der Feststoff seit Mitte der 1950er Jahre auch künstlich hergestellt. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen, beispielsweise durch hohe Temperaturen und Hochdruck.
Diamanten aus dem 3D-Drucker?
Lockheed Martin widmete sich einer anderen Herstellungsmethode für synthetische Diamanten, die 2016 auch von dem US-amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzern patentiert wurde: dem 3D-Druck von Diamanten. Das Unternehmen mit Fokus auf Luft- und Raumfahrt setzt bei dieser Herstellungsvariante, die von David G. Findley entwickelt wurde, auf die Pyrolyse eines präkeramischen Polymers. Dabei wird zunächst schichtweise Keramikpulver sowie präkeramisches Polymer abwechselnd aufgetragen und anschließend in einem speziellen Mittel aufgelöst. Hinterher wird das entstandene Objekt erhitzt, bis sich das Polymer zersetzt.
Nach Angaben von Lockheed Martin könnte mit dieser Materialkombination ein geometrisch komplexer Diamantbohrer gedruckt werden, auch Bremsbeläge, leichte Rüstungen, Diamantdialysefilter oder Vakuum-Mikroelektronik seien denkbar.
Wann oder ob diese Technologie überhaupt einmal zum Einsatz kommt weiß man bisher nicht, jedenfalls gibt es seit der Patentanmeldung vor über zwei Jahren keine Neuigkeiten seitens des Unternehmens…
Quelle: Google Patents
Wie man einen Diamanten modelliert
Wer selbst einmal einen Diamanten drucken möchte- es reicht ja auch erst einmal einer aus Plastik- der kann sich das Tutorial von Youtuber „Ramesh B“ ansehen, der mit Solidworks einen schicken Brillianten designt:
Diamant 3D-Modelle
Wer lieber zu bereits fertig designten Modellen für den 3D-Druck greift, findet hier eine kleine Auswahl:
Klassischer Schliff
Maker „ButterfieldMech“ hat sich für diesen kreisförmigen Diamanten richtig ins Zeug gelegt. Zuerst einmal hat er sich mehrere Tage mit der interessanten aber auch komplizierten Diamantschliffmethode auseinandergesetzt, bis er schließlich mit dem Modellieren seines 3D-Modells in Autodesk Fusion 360 begann. Alle guten Dinge sind drei, denn nach dem dritten Versuch klappte es schließlich.
Gefunden auf Thingiverse, Maker: ButterfieldMech
Gittermodell
Dieses Diamantgitter eignet sich für Anschauungszwecke in Bildungseinrichtungen, es schmückt aber auch Schreibtische. Aber Achtung: Das Entfernen der Supports beansprucht Zeit und Geduld.
Gefunden auf Thingiverse, Maker: plusalphaDesigns
Lampe
Es muss ja nicht immer ein „Brilli“ für den Körper sein. Diamanten können, wie man hier sieht, auch unsere vier Wände zieren. Maker „Oopee“ macht es mit dieser Lampe vor. Sie wurde im Vasen-Modus inklusive Kabelkanal gedruckt.
Gefunden auf Thingiverse, Maker: Oopee
Poppiger Ring
„Diamonds are the girl´s best friend“! Und diese Variante ist um einiges kostengünstiger als ein echter Diamantring…
Gefunden auf Pinshape, Maker: mingshiuan
Ohrringe
Bie diesem Modell kommt die typische Diamantstruktur besonders zur Geltung. Macht es doch so wie Maker „Gleiberkid“ und integriert einen kleinen Diamanten in die größere Gitterstruktur.
Gefunden auf Pinshape, Maker: Gleiberkid. Preis: 1,30$
Schatulle
Diese ausgefallene Aufbewahrungsbox im Diamantenlook braucht etwas über 100 Gramm Filament und sieht je nach größe ideal aus für Modeschmuck oder Barbie-Accessoires!
Gefunden auf 3DShook. Preis: 7$
Diamant Blumentopf
Dieser Blumentopf, den Ihr an die Wand anbringen könnt, hat natürlich auch was…Für den Druck braucht Ihr knapp 100 Gramm Filament und plant auch Supports ein.
Gefunden auf 3DShook. Preis: 7$
Spielsteine
Maker „GamesBros“ fertigte diese Diamant-Spielsteine für das von Christophe Raimbault entwickelte Brettspiel „Colt Express“, die Steine eignen sich aber natürlich auch für andere Spiele oder als Deko. Diese hier wurden jedenfalls mit einem Prusa I3 gedruckt.
Gefunden auf Thingiverse, Maker: GamesBros