Der International Congress on Ceramics bietet internationalen Keramik-Fachexperten eine Anlaufstelle, um sich über die Möglichkeiten für industrielle Anwendungen auszutauschen. Der Kongress findet vom 21. bis zum 25. August 2016 in Dresden statt. Der Kongress zählt im Bereich der Hochleistungskeramik zu den international wichtigsten Plattformen für Forschung und Industrie und findet in diesem Jahr erstmalig in Deutschland statt. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS und die Deutsche Keramische Gesellschaft DKG haben die Großveranstaltung nach Dresden geholt.
ICC6-Schwerpunkte: 3D-Druck, Hightech-Keramiken für Energie-, Umwelt- und Medizintechnik
„Wir freuen uns auf ein hochkarätiges internationales Programm. 16 parallele Symposien thematisieren nahezu alle Anwendungsfelder der Hochleistungskeramik. In 400 Vorträgen und 120 Postern präsentieren Experten aus Forschung und Industrie ihre neusten Entwicklungen“, sagt Prof. Alexander Michaelis, Leiter des Fraunhofer IKTS und Chair des Kongresses. „Unter dem Motto „From Lab to Fab“ wird dabei insbesondere die Frage diskutiert, wie die Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung überführt werden können“, so Prof. Michaelis weiter.
„From Lab to Fab“: Enormes Potenzial von Hightech-Keramiken für die Industrie
Technische Keramiken kommen häufig da zum Einsatz, wo andere Materialien wie Kunststoff oder Metall an ihre Grenzen stoßen. Ihre einzigartigen Materialeigenschaften – wie extreme Hitzebeständigkeit, eine besondere Abrieb- und Verschleißfestigkeit, die große Härte und gute Biokompatibilität – machen sie zu wahren Joker-Werkstoffen im Maschinen- und Anlagenbau, Flug- und Fahrzeugbau, in der Medizintechnik, bei effizienten Energie- und Umwelttechnologien sowie in der Elektronik. Hightech-Keramiken leisten in vielen Bereichen bereits einen wesentlichen Beitrag zu technischen Innovationen, etwa bei der nachhaltigen Mobilität, Energiewandlung und -rückgewinnung sowie bei der Herstellung individualisierter Implantate. Durch neue Technologien wie der Additiven Fertigung (3D-Druck), die die Herstellung technischer Keramiken in sehr komplexen Geometrien ermöglicht, wird der Markt für Hochleistungskeramiken in den kommenden Jahren deutlich wachsen.
Deutschlands größter Fraunhofer-Standort Dresden treibt Innovationen voran
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Dass Dresden jetzt der Treffpunkt der führenden Keramikexperten aus der ganzen Welt ist, macht stolz. Dresden verfügt mit der TU Dresden und der größten Anzahl an Fraunhofer-Instituten in Deutschland über eine besonders leistungsfähige Forschungslandschaft. Das Fraunhofer IKTS besitzt als das europaweit größte Keramikforschungsinstitut eine international beachtete Expertise und setzt wegweisende Meilensteine für Hochtemperatur-Brennstoffzellen, Batterie- und Membrantechnologien. Seine 3D-Druckkompetenzen für keramische Materialien sind ein hochinnovativer Baustein im Portfolio rund um das europaweit größte Dresdner Konsortium zur additiv-generativen Fertigung.“ Dieses Thema wird daher auch der Schwerpunkt der Werkstoffwoche 2017 der deutschen Gesellschaft für Materialforschung e.V. sein, bei welcher die Dresdner Materialforschung das Potenzial der Additiven Fertigung über die Werkstoffgrenzen hinweg präsentieren wird.
Juni 2018: Fraunhofer IKTS lädt erneut die internationale Keramik-Community nach Dresden ein
In zwei Jahren treffen Experten der technischen Keramik aus dem In- und Ausland erneut in Dresden aufeinander. Vom 18. bis zum 22. Juni 2018 ist das Fraunhofer IKTS Gastgeber der 15. International Conference on Inorganic Membranes (ICIM). Die hochkarätige Konferenz diskutiert Forschungsergebnisse, Innovationen und Anwendungen im Bereich anorganischer Membrantechnologien. Ein Schwerpunkt der ICIM 2018 werden Funktionsschichten für Batterien und Brennstoffzellen sein. Prof. Michael Stelter, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IKTS und zuständig für die Energieforschung dazu: „Bereits in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das Fraunhofer IKTS an zahlreichen Brennstoffzellen gezeigt, wie mit keramischen Bauteilen und Schichten kostengünstige, effiziente und langlebige Systeme von den Grundlagen bis in den Feldtest und die Pilotproduktion gebracht werden können. Batterien basierend auf keramischen Schichten werden die nächsten Jahrzehnte prägen. Sie sind essentiell für praktikable Elektroautos und die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien.“
Forschungsaustausch zwischen Dresden und Südkorea
Im November kommt mit der ADeKO-Wissenschaftskonferenz eines der bedeutendsten Ereignisse der deutsch-koreanischen Zusammenarbeit nach Dresden. Vom 16. bis zum 18. November 2016 treffen sich in Dresden koreanische und deutsche Forscher unter dem Motto „Engineering for our future“. Das veranstaltende Alumninetzwerk Deutschland-Korea (ADeKO) ist weltweit einzigartig und das mit 20.000 Mitgliedern größte Netzwerk von koreanischen Alumni, die in Deutschland gelebt, studiert und geforscht haben. Mit dieser Kooperation sollen die guten Verbindungen zwischen Dresden und Südkorea weiter gestärkt werden. Die Tagung findet in diesem Jahr zum ersten Mal außerhalb Koreas statt.